Chronik des Fördervereins

20 Jahre Förderverein Kleinkunstbrauerei Thaddäus e.V.

Vier Ereignisse trugen zur Gründung des Fördervereins bei:
Die Brüder Reiner und Dietmar Panitz, besser bekannt als Mehlprimeln, verwirklichten sich einen Lebenstraum, kauften die Klosterbrauerei in Kaisheim und renovierten sie. Jürgen Panitz, der bereits erfolgreich in Lauterbach ein Brettl für Kleinkunst veranstaltet hatte, wollte nun im eigenen Haus eine Kleinkunstbühne errichten und erhoffte sich Unterstützung durch einen Förderverein. Vereinsmitglieder und Freunde des Kleinkunstvereins Donauwörth hatten gerade ihren Verein beerdigt, wollten aber die Kleinkunst nicht sterben lassen, und viele Freunde der Kleinkunst wünschten sich endlich ein Kleinkunstzentrum in Nordschwaben. So trafen sich am 10. April 1989 zehn Begeisterte, die die Gründung des Vereins vorbereiteten. Am 26. April wurde der Förderverein ins Leben gerufen. Die Donauwörther Zeitung berichtete: „Trotz der Konkurrenz von König Fußball im Fernsehen war der Saal im Hofwirt mit rund 130 Besuchern gut gefüllt, als - mit Tanzlmusik der Thürlesberger stilvoll umrahmt — der Förderverein Kleinkunstbrauerei Thaddäus aus der Taufe gehoben wurde. Kaisheims jüngster Verein kam dabei auf Anhieb an die 100 Mitglieder-Grenze heran, hatte also einen "Bilderbuchstart“. In den Vorstand wurden als 1. Sprecher Josef Hörmann, als 2. Sprecherin Isa Heinrich, als Kassier Armin Raimann, als Schriftführerin Brigitte Domes und außerdem zehn Beisitzer gewählt. Die erste Aktivität des Vereins bestand aus einer Baumpfianzaktion rund um das Gasthaus Thaddäus, bei der auch die Linde auf der Verkehrsinsel vor dem Gasthaus gepflanzt wurde - ein Abschiedsgeschenk des Kleinkunstvereins Donauwörth. In die Baumpflanzgrube „beerdigte“ Josef Hörmann, letzter Vorsitzender des KKVs, feierlich den „Maulfred‘ das ausgestopfte und in einem gläsernen Sarg luftdicht konservierte Vereinsmaskottchen. Der erste Höhepunkt war das Benefizkonzert mit der Biermösl-Blosn, Gerhard Polt und den Mehlprimeln in der Tapfheimer Turnhalle. Im Herbst 1990 stand das erste Programm mit elf Veranstaltungen, darunter Werner Meier, Dieter Nuhr mit Partner, Lailo und Huber & Zapf. 1991 traten der 1. Sprecher und die Schriftführerin nicht mehr an und so wurde als 1. Sprecherin Renate Däubler und als Schriftführer Theo Leißl gewählt. Der nächste Wechsel fand 1998 statt mit Klaus- Peter Klapprott als 1. Sprecher, Friedhelm Kirchhoff als 2. Sprecher, der dieses Amt auch jetzt noch bekleidet und Dr. Dieter Hirschberg als Schriftführer. Dr. Dieter Hirschberg übernahm 1999 das Amt des 1. Sprechers und Ulrich von Spiessen wurde Schriftführer des Vereins. Den nächsten Wechsel gab es 2007, als Josef Hörmann zum 1. Sprecher gewählt wurde. Besonders sei darauf hingewiesen, dass unser Kassier Armin Raimann bereits seit Vereinsgründung sein Amt versieht. Neben der engeren Vorstandschaft arbeiten zur Zeit sechs Beiräte mit: Rainer Böhringer, Bruno König, Jochen Braun, Günther Menzel, Peter Dax, Josef Bergmann.

v. lks. Ulrich von Spiessen (Schriftführer), Josef Hörmann (1. Sprecher), Armin Raimann (Kassier), Friedhelm Kirchhoff (2.Sprecher)

Seit der Gründung ist der Verein auf über 330 Mitglieder angewachsen und nahezu alle Künstler, die in der Kleinkunst und Kabarettszene Deutschlands Rang und Namen haben, sind im „Thaddäus“ aufgetreten. Das wird beim Jubiläum im Sommer eine Dokumentation von Gästebuchausschnitten, Bildern und Plakaten zeigen. In jährlich zwei Programmheften werden die zum Teil über vierzig Veranstaltungen angekündigt, wobei das abschließende Hoffest als ein Höhepunkt beim Frühjahrsprogramm gilt und das Herbstprogramm mit den Kultauftritten der Mehlprimeln zur Weihnachtszeit endet. Beim Weihnachtsmarkt der Marktgemeinde Kaisheim beteiligt sich der Förderverein mit einer Tombola. Zum wiederholten Male übernahm er auch eine Veranstaltung beim Kaisheimer Ferienprogramm.
In den 20 Jahren hat der Verein aus den Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Sponsorenbeiträgen die gesamte Ton- und Lichttechnik im Saal, aber auch die Bühne, Vorhänge und Sitzkissen, Einrichtungsgegenstände für die Künstiergarderobe und im Herbst 2008 ein nenes Mischpult und ein Klavier beschafft. Die Übernachtungen der Künstler werden ebenso vom Verein getragen wie Defizite, die durch schlecht besuchte Veranstaltungen entstehen. Außerdem unterstützt der Verein die Kindertheatervorstellungen und Vorstellungen junger Nachwuchskünstler. 1997 feierten wir „25 Jahre Mehlprimeln“ mit der 1. Kaisheimer Kleinkunstwoche. Francesca di Martin, Sigi Zimmerschied, Jörg Hube, die Biermösl-Blosn, Bruno Jonas, Gogol & Mäx und Liederjan traten neben anderen Künstlern im Zirkuszelt auf. Und zum 15-jährigen Bestehen der Kleinkunstbrauerei Thaddäus, im Jahr 2005, wurden Kleinkunsttage mit der Monaco Bagage, Duo Virtuoso, Andreas Giebel und anderen veranstaltet.
Alle Künstler aufzuzählen, die in den 19 Jahren, seit es in Kaisheim Programm gibt, aufgetreten sind, würde diese kleine Geschichte des Vereins sprengen. Einzelne hervorzuheben ist vielleicht den vielen gegenüber, die nicht erwähnt werden und dennoch hervorragende Unterhaltung geboten haben, ungerecht. Trotzdem möchten wir vier großartige Künstler aufführen, zwei, weil sie seit Beginn Mitglied des Fördervereins sind: Dieter Hildebrandt und Gerhard Polt, und zwei weitere, weil sie ihre Vorpremieren im Thaddäus abhielten: Georg Schramm und Sigi Zimmerschied. Alle vier waren schon mehrfach zu Gast in der Kleinkunstbühne und begeisterten das Publikum.
Herauszustellen ist aber, dass es selten Abende gab, an denen das Publikum enttäuscht wurde. Wie aus den Gästebucheintragungen zu ersehen ist, hat es den Künstlern im Thaddäus, besonders auch wegen ihrer familiären Aufnahme und der freundschaftlichen Betreuung durch Jürgen Panitz, sehr gut gefallen. Alle wollen mit ihrem neuen Programm wiederkommen, denn sie schwärmen von dem tollen Publikum.
Dies alles wurde möglich durch die unermüdliche Arbeit von Jürgen Panitz, dem es immer wieder gelingt, ein begeisterndes Programm zusammenzustellen, durch die vielen Helfer aus dem Verein, natürlich vor allem die Vorstandschaft und die Beiräte, durch die Mitglieder, die sich die Kleinkunst etwas kosten lassen, die Spender und Sponsoren und natürlich nicht zuletzt durch Sie, liebes Publikum, die Sie mit ihrem Applaus die Künstler zum Wiederkommen motivieren und uns durch ihren treuen Besuch immer wieder zeigen, dass wir auch in schwierigen Zeiten auf dem rechten Weg sind.

Josef Hörmann